Corona: Was haben die Armen in Indien mit einer deutschen Exit-Strategie zu tun?

Machen unsere Politiker aktuell alles richtig? Schwer zu sagen, denn der Job ist nicht einfach. Die inzwischen fast global angewendeten Ausgangssperren oder zumindest Kontaktbeschränkungen müssen aber eine solche Frage erlauben, denn in Indien genau wie in Süditalien beginnt laut Medienberichten jetzt scheinbar der Hunger bei den Menschen vor Ort als direkte Folge der Corona-Restriktionen:

Durch das Verbot, nach draußen zu gehen, können die Menschen nicht mehr arbeiten und kein Geld verdienen. Damit können sie ihre Familien nicht mehr ernähren. Damit sind Hunger und Widerstand vorbestimmt, denn sie haben (noch) keine staatlichen Hilfen erhalten.

All das, um eine Pandemie zu bekämpfen, die jungen Menschen in den meisten Fällen vermeintlich nicht mehr antut als eine normale Grippe? All das, um Kurven zu beeinflussen und Krankenhäuser zu entlasten?

Inzwischen sind die Ärmsten der Armen und Obdachlosen hierzulande auch bereits dankbar, wenn sie nach zwei Wochen endlich einmal wieder duschen können in einem coronageschlossenen, aber jetzt für die Obdachlosen freigegeben Schwimmbad in Hamburg Altona. Wie das in Berlin, München, Frankfurt aussieht? Keine Ahnung.

Noch ist der Hunger hier also Gott sei Dank kein Thema und man kann es sich auch nicht vorstellen, aber jeden Tag, den die Bundesregierung und damit unsere Politiker keine klare strategische Exit-Strategie formulieren, die uns zurück zur Normalität führen kann und baldigst ungefiltert der Bevölkerung kommuniziert wird, ist ein Tag, an dem die Gefahr für unsere Demokratie und unseren Wohlstand größer wird.

Anders formuliert: Der fast komplette Lockdown unserer Wirtschaft führt zu einem kontinuierlichen, massiven Wohlstandsverlust, der irgendwann einen irreversiblen Point of no Return und im Worst Case sogar Zusammenbruch erreichen wird, den dann final unsere Politiker und unsere Bundesregierung zu verantworten hätte. Politiker würden, das muss man mit dieser Härte inzwischen so sagen, ihrem Job nicht gerecht werden, wenn sie nicht JETZT mit Hochdruck an solchen Exit-Strategien und -Terminen arbeiten und dies auch zügig – nicht erst nach Ostern – kommunizieren. Wenn alles glatt geht, haben sie sich dafür dann mindestens eine Sonderprämie oder zumindest ein fettes Sonderlob in Form eines langen bundesweiten Klatschens verdient.

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