Wer sind die Leopoldina?

Bundeskanzlerin Merkel will kommende Woche über eine Lockerung der Corona-Maßnahmen mit den Länderchefs beraten. Basis dafür soll auch eine Leopoldina-Studie sein. Wer aber sind diese Leopoldina?

Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist – so die Informationen des Online-Auftritts – mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen „eine klassische Gelehrtengesellschaft“. Sie wurde erst 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. In dieser Funktion hat sie zwei besondere Aufgaben: die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit.

Die Leopoldina tritt für die Freiheit und Wertschätzung der Wissenschaft ein. Sie will zu einer wissenschaftlich aufgeklärten Gesellschaft und einer verantwortungsvollen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Wohle von Mensch und Natur beitragen. Im interdisziplinären Diskurs überschreite sie thematische, fachliche, politische und kulturelle Grenzen. Und: Die Leopoldina setzt sich für die Achtung der Menschenrechte ein.

Klar scheint, dass die Leopoldina ihren aktuellen Schwerpunkt im medizinischen Umfeld haben: So zielen bisherige Empfehlungen auf folgenden Dreiklang von Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie:

  1. Eindämmung der Epidemie
  2. Schutz der vulnerablen Bevölkerung
  3. gezielte Kapazitätserhöhung
    im öffentlichen Gesundheitswesen und
    im Versorgungssystem

Die Wirtschaft bzw. die direkten und indirekten ökonomischen Folgen (auch Armut hat gesundheitliche Konsequenzen) für die Bevölkerung spielen scheinbar bisher keine nennenswerte bzw. kommunizierte Rolle und dies, obwohl auch Ökonomen und Sozialwissenschaftler zu den Leopoldinern zählen. Eine entsprechende Erweiterung wäre wünschenswert, falls diese Theorie zutrifft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert